Berliner Altersstudie (BASE II)
Bereits seit den frühen 1990er Jahren hat sich die Forschungsgruppe Geriatrie der Charité am Evangelischen Geriatriezentrum Berlin (EGZB) an der Durchführung der Berliner Altersstudie (BASE I) beteiligt. Dies war eine multidisziplinäre Untersuchung älterer Menschen (70 Jahre und älter), die wichtige Aufschlüsse über Einzelaspekte des Alterns wie etwa den Gesundheitszustand ergeben hat.
Zum Ausbau der Wissensbasis für eine Gesellschaft des längeren Lebens wird das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) nun die Berliner Altersstudie in einer zweiten Phase (BASE II) unterstützen. Der Zuwendungsbescheid wird zum 01.12.2011 erteilt.
Ziel der neuen Studie mit mehr als 2.200 Teilnehmern verschiedenen Alters ist die mehrdimensionale Analyse von geistigen und körperlichen Entwicklungen im Alter. Um herauszufinden, warum der Alterungsprozess bei verschiedenen Individuen sehr unterschiedlich ablaufen kann, werden in einem multidisziplinären Forschungsansatz neben den gesundheitlichen Faktoren auch genetische, lebensgeschichtliche und sozioökonomische Faktoren einbezogen. Dabei lassen sich durch die Einbeziehung der Studienteilnehmer in die jährlichen Befragungen für das Sozio-oekonomische Panel (SOEP) in standardisierter und vergleichbarer Form Informationen über ihre Lebenssituation und Lebensumstände gewinnen. Weiterhin werden medizinische Untersuchungen zu folgenden Bereichen durchgeführt:
- objektive Gesundheit (z. B. kardiovaskuläres System, muskuloskeletales System, Immunsystem),
- funktionelle Kapazität (z. B. körperliche Leistungsfähigkeit, Sehen, Hören, Gleichgewicht),
- subjektive Gesundheit und Wohlbefinden.
Die größtenteils bereits rekrutierte Stichprobe besteht aus 600 Personen im Alter von 20–32 Jahren sowie 1.600 Personen im Alter von 60–72 Jahren. Die untersuchten Personen wohnen im Großraum Berlin; Männer und Frauen sind in beiden Altersgruppen zu gleichen Teilen vertreten.